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Tagebuch vom Januar 2007

Mi. 31.01.
Die ersten zwei Nächte zuhause waren relativ unruhig, da Juli nach wie vor von starken Blähungen geplagt wird. Sie wird aber stetig fröhlicher und erzählt wieder fast so viel, wie vor dem Krankenhausaufenthalt.

Heute haben wir allerdings einen kurzen, ungeplanten Abstecher in die Herzsprechstunde machen müssen, da Juliane relativ schwer atmet und ihr das Luftholen sichtlich nicht leicht fällt.

Im Ultraschall zeigte sich die Lunge frei von Flüssigkeit. Allerdings hat sie einen leichten Perikarderguss, also Blut/Flüssigkeit im Herzbeutel. Die Pumpfunktion ist dadurch nicht eingeschränkt. Wenn dieser Erguss nicht mehr wird, besteht also keine Gefahr.

Julis Lunge klingt wieder etwas obstruktiv, sie muss wieder mit Kortison inhalieren und bekommt auch wieder etwas Lasix zum Entwässern.

Mo. 29.01. - 17:00Uhr

Juli ist wieder zuhause!!

Wenn mir jemand vor zwei Wochen gesagt hätte, dass Juliane 10 Tage nach der OP entlassen wird – ich hätte ihm Realitätsferne unterstellt.

Heute wurden noch eine Blutuntersuchung, eine Röntgenaufnahme der Lunge sowie ein Herzultraschall durchgeführt. Alle Ergebnisse sind so gut, dass Juli nach Hause entlassen werden konnte. Unglaublich, aber wahr!

So. 28.01.
Es geht von Tag zu Tag besser. Juli wird schon wieder sehr aktiv und erkundet ihr Bettchen in alle Richtungen. Die Wunde scheint ihr bei Bewegungen nicht sonderlich weh zu tun. Lediglich wenn sie hustet, hat sie deutlich Schmerzen – nachvollziehbar.

Die Blähungen sind noch recht unangenehm. Jeweils 1 ½ Stunden nach den Mahlzeiten wird Juliane von heftigen Bauchkrämpfen geplagt. Aber mit Kümmelzäpfchen und Sab Tropfen wird’s schon.

Heute ist das Lasix (zum Entwässern) abgesetzt worden. Juli bekommt weiterhin den Betablocker, um die Herzkammern noch etwas zu entlasten.

Alles in Allem gesehen, können wir mit ihrem Zustand – eine Woche nach OP – mehr als zufrieden und dankbar sein!

Sa. 27.01. - 09:00Uhr
Gestern konnte sich Juli weiter erholen. Sie ist nicht mehr ganz so weinerlich und fängt wieder an, ihre Umgebung zu erkunden. Allerdings wird sie zwischendurch immer wieder von Schmerzen und auch Blähungen geärgert.

Die Nächte sind relativ unruhig. Die Kreislaufparameter sind alle sehr stabil und in gutem Rahmen. Herzfrequenz um die 120, Sättigung 95-100%. Juliane braucht keinen (zusätzlichen) Sauerstoff mehr.

Do. 25.01. - 18:00Uhr
Heute sind die Schrittmacherkabel gezogen, und auch der Druckverband am Hals entfernt worden. Juli hat zwischendurch noch deutlich erkennbar Schmerzen, gegen die sie aber ein Medikament bekommen kann. Sie ist schon nicht mehr ganz so weinerlich wie gestern, nur wenn sie ihre Schmerzattacken bekommt jammert sie doch stark.

Heute früh wurde ein EKG geschrieben, welches anscheinend in Ordnung war. Gerade hat Prof. Schranz eine Ultraschalluntersuchung des Herzens durchgeführt. Soweit ist alles sehr gut und alle sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Es kommt jetzt darauf an, dass die Aorta gut mitwächst und ihre Aufgabe ausreichend erfüllen kann. In 3-6 Monaten wird Prof. Schranz zur Kontrolle noch eine Katheteruntersuchung durchführen.

Juli isst schon sehr gut und mampft kräftig Griesbrei, Obstgläschen und Gemüsepampe. Durch die ganze Aktion hat sie allerdings knapp 200g abgenommen, die sie aber sicherlich wieder schnell drauf haben wird.

Mi. 24.01. - 20:00Uhr
Es geht ihr noch nicht richtig gut! Juli hat offensichtlich Schmerzen und ist, wenn sie wach ist, sehr "jämmerlich". Sie bekommt zwischendurch etwas gegen die Schmerzen, aber man sieht ihr an, dass sie noch schwer zu kämpfen hat.

Die Herzfrequenz und der Blutdruck sind auch noch etwas hoch, so dass sie weiter Betablocker bekommt. Wenn sie einen Hustenreiz überfällt hat man den Eindruck, es sprenge ihr gleich das noch sehr gezeichnete Köpfchen weg. Es sind schlimme Stunden, durch die sie (und wir) aber wohl durch müssen. Wir hoffen, dass es ihr bald wieder so gut geht, dass ein kleines Lächeln über ihre Lippen huscht. Zur Zeit sind es eher dicke Tränen, die aus den noch tief liegenden Augen rinnen.

Mi. 24.01. - 12:00Uhr
Juli ist gerade von der Intensivstation wieder auf die Normal-Station verlegt worden. Der ZVK ist jetzt auch gezogen. Juliane ist noch sehr schlapp und weinerlich. Ihre Sättigung ist knapp über 90% was aber für "blaue" Kinder nicht unnormal ist. Weil ihre Herzfrequenz etwas erhöht ist bekommt sie einen leichten Betablocker über die Magensonde.

Hilli ist wieder in die Klinik "eingezogen" um sich ganz um Juli kümmern zu können.

Di. 23.01. - 12:00Uhr
Heute sind die Aszites-Drainage und die arterielle Druckmessung gezogen worden. Das heißt, Juli hat nur noch den zentralen Venenkatheter (ZVK) und die (Sicherheits-) Schrittmacherkabel sowie die O2-Brille im bzw. am Körper. Es geht ihr gut und sie ist jetzt öfter und länger wach.

Evtl. kann sie morgen schon auf die Normalstation verlegt werden!

Mo. 22.01. - 19:00Uhr
Juliane kommt gut ohne die Beatmung aus. Sie atmet ruhig und gleichmäßig und hat dabei eine Sauerstoffsättigung von 100% !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Von Zeit zu Zeit muss sie abgesaugt werden, weil sich etwas Sekret in den Atemwegen sammelt. Ansonsten schläft sie noch die ganze Zeit, wenn auch nicht mehr ganz so tief.
Die Thoraxdrainagen sind inzwischen auch beide entfernt.
Der Chirurg, der Juli operiert hat, war heute noch einmal da und sagte, dass er mit Julianes Zustand sehr zufrieden sei!

Insgesamt kann man den dritten Tag post-OP als "gut" bezeichnen.

Mo. 22.01. - 12:00Uhr
Eben ist Juliane extubiert worden und hat jetzt nur noch eine Sauerstoffbrille in der Nase. Sie atmet soweit ausreichend hat allerdings sehr mit Lungensekret zu tun - sie muss also noch öfter abgesaugt werden. Eine Krankengymnastin hat mit ihr inhaliert und die Lunge äußerlich "massiert"; dabei ist die Sättigung auf unter 50% abgesackt. Juliane braucht anscheinend noch deutlich Zeit, um sich an die neuen Kreislaufumstände zu gewöhnen und um ihre Lunge abheilen zu lassen.

So. 21.01. - 18:00Uhr
Juliane schläft noch weiterhin, aber ihr Zustand scheint recht stabil zu sein. Wenn sie allerdings etwas wacher wird und anfängt sich zu räkeln, geht die Sauerstoffsättigung deutlich runter. Diese "pulmonalen Krisen" müssen sich noch bessern. Ihr rechter Lungenflügel scheint durch den Infekt im November doch noch geschädigt zu sein und braucht weiter Zeit zum heilen.

So. 21.01. - 09:00Uhr
Heute konnten die kreislaufstabilisierenden Medikamente ebenso wie die Sauerstoffzufuhr weiter reduziert werden. Auch das Fieber ist weiter runter gegangen. Julianes Gesamtzustand scheint sich also weiter zu stabilisieren.

Sa. 20.01. - 19:00Uhr
Juliane hat leichte Temperatur (39,1°C) was für den ersten Tag nach einer solch großen OP nichts Ungewöhnliches ist. Wir hoffen natürlich, dass hier kein größerer Infekt dahinter steckt. Juli wird weiterhin beatmet und sediert, was wohl auch das ganze Wochenende so bleiben wird. Weiterhin braucht sie heute ein paar kreislaufunterstützende Medikamente, um ihren Blutdruck hoch genug zu halten. Wenn man die Beatmung verringert, oder sie z.B. abgesaugt wird, geht die Sättigung noch deutlich in den Keller.

Sie hatte deutlich Wasser eingelagert was aber inzwischen recht gut ausgeschieden wird. Im Bauchraum war auch relativ viel Flüssigkeit (Aszites), die per Drainage abgelassen wird. Auch aus der Lunge kommt noch ein wenig blutiges Sekret.

... man muss sich letztlich vor Augen halten, dass sie vor einem Tag einen massiven Eingriff hinter sich gebracht hat, und es einfach seine Zeit braucht, bis alle Mechanismen und Regelfunktionen wieder richtig funktionieren.

Wichtig ist, dass die Lunge bald gut arbeitet und der Infekt sich nicht stärker ausweitet. Unter der Beatmung hat sie eine Sättigung von 95-100%. Ein Wert, den wir bei Juli noch nie gesehen haben.

Sa. 20.01. - 09:00Uhr
Juli hat die Nacht recht gut überstanden. Allerdings geht ihre Sauerstoffsättigung noch deutlich runter, wenn die Beatmung reduziert wird. Also arbeit ihre Lunge noch nicht so, wie sie das sollte. Juliane muss weiter beatmet werden und bekommt auch weiterhin Schlafmittel, da sie sonst sehr unruhig ist.

Fr. 19.01. - 19:30Uhr
Das Warten hat endlich ein Ende!
HALLELUJA! Juli geht's gut!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Es waren heftige Stunden. Gegen 15:30 hieß es, Juliane würde bald aus dem OP kommen. Eine halbe Stunde später: es gibt Verzögerung wegen Blutungen, die noch gestillt werden müssen. Um 16:45 ist sie dann endlich aus dem OP auf die Intensivstation verlegt worden. Es dauerte dann aber noch über eine Stunde, bis wir endlich zu ihr konnten. Was wird wohl der Grund für die Verzögerung sein? Gibt's Probleme? Blutet sie stark? ... tausend Gedanken schwirren in diesen Minuten durch den Kopf.

Als wir dann endlich zu ihr durften die erlösende Botschaft: Alles ist gut verlaufen!!! Die OP hat zwar sehr lange gedauert, aber Dr. Akintürk hat alles so hinbekommen, wie er und wir uns das erhofft haben. Es war keine zusätzliche Herzklappe nötig, die Aorta scheint kräftig genug zu sein, der unterbrochene Aortenbogen konnte rekonstruiert werden, der VSD ist zu, die Stenose unter der Aortenklappe konnte fast vollständig entfernt werden. Dr. Akintürk und Prof. Schranz, die eben noch ein Echo gemacht haben, sind beide von dem Ergebnis BEGEISTERT! Und wir erst!!!! Das Gießener Team besteht für uns aus Helden und Künstlern!

Juli wird noch beatmet, weil ihre Lunge noch etwas "Überdruck" braucht. Hierin liegt noch ein kleines Problem, dass die Lunge gut arbeitet und durch den vorangegangenen Infekt nicht zu stark geschwächt ist.

Juliane konnte noch im OP von der Herz-Lungen-Maschine getrennt werden. Es bestand die Möglichkeit, dass für ein paar Stunden der extrakorporale Kreislauf hätte aufrecht erhalten werden müssen. Aber Julis eigener Kreislauf ist so stark, dass das nicht nötig war.

Es ist kaum Blut in der Drainage und sie schläft friedlich unter leichter Sedierung. Auch das Reizleitungssystem wurde nicht beschädigt, ihr Herz schlägt ohne Schrittmacher!

Es kommt jetzt darauf an, dass alle "Nahtstellen" halten und gut verheilen, dass es zu keinen Rhythmusstörungen kommt und ihre Lunge gut belüftet wird und ausheilt. Die nächsten Stunden und Tage bleiben also spannend aber mit ihrer Energie und Gottes Power wird sie das meistern!

Danke, dass ihr heute wieder alle für Juli da ward! In Gedanken, guten Worten und im Gebet. Unser Gott ist groß und hilft über Berge - vergesst das nicht! Wir haben es heute alle zusammen wieder erfahren!

Morgen sollen wir erst um 14:00 zu Besuch kommen. Aber am Morgen werden wir in der Klinik anrufen und Julis Zustand hier bekanntgeben!

Nun können wir alle entspannen und (vorsichtig) feiern! Fühlt Euch alle umarmt! Danke, dass ihr DA seid!

Fr. 19.01. - 14:00Uhr
Wir haben noch keine Nachricht aus Gießen und werden uns jetzt auf den Weg ins Herzzentrum machen. Von dort haben wir leider keine Möglichkeit im Tagebuch Einträge vorzunehmen. Damit Ihr schnell informiert seid, werden wir versuchen im Gästebuch den aktuellen Stand mitzuteilen.

Fr. 19.01. - 09:00Uhr
Um 07:45 haben wir Juliane in die Hände des OP-Personals übergeben. Es fällt mir sehr schwer die Gefühle zu beschreiben, die uns in diesem Moment bewegt haben. Zum einen sind wir froh, dass unserer Juli nun endlich geholfen werden kann, dass sie die Gelegenheit bekommt, einen "halbwegs normalen" Kreislauf zu bekommen. Wir sind sehr froh und dankbar, dass Juliane in den Händen von absoluten Profis ist, und der Satz des Anästhesisten "Wir passen gut auf sie auf" kein leeres Geschwätz ist.

Dennoch fühlt man sich so extrem hilflos und tief verängstigt, weil sich ständig der Gedanke in den Kopf drängt, dass es das letzte mal sein könnte, dass wir Juli lebend sehen. Sie hat uns mit ihren großen Augen angesehen als wolle sie uns sagen: "macht euch keine Sorgen - ich schaff' das schon!".

Die Nacht war relativ unruhig. Hilli hat vielleicht nur eine Stunde schlafen können. Juli hat dann um 03:00Uhr noch mal etwas zum Schlafen bekommen, so dass sie zumindest ein paar Stunden Ruhe finden konnte. Wir glauben, dass sie schon irgendwie geahnt hat, dass da was auf sie zukommt.

Dennoch war sie auch im OP-Hemdchen fröhlich und hat viel geschwätzt. Sie rollte sich ein paar mal quer durch das Bettchen und zeigte sich von ihrer Powerseite! Mit dieser Power und diesem Lebenswillen ist sie jetzt im OP und wird, getragen von vielen, vielen Gebeten die Sache überstehen. Das ist unsere Hoffnung!

Do. 18.01.
Heute früh haben der Chirurg, der Juli operieren wird (Dr. Akintürk), und Prof. Schranz gemeinsam per Ultraschalluntersuchung das Vorgehen für die OP besprochen. Im anschließenden Gespräch hat uns Dr. Akintürk folgendes erläutert.

Es gibt prinzipiell zwei Varianten, wie die Fehlbildungen behoben werden können. Die erste und bevorzugte Lösung sieht vor, den unterbrochenen Aortenbogen mit körpereigenem Material zu rekonstruieren und dafür das Gefäß zu verwenden, das zur Zeit die Versorgung von Julianes rechtem Arm übernimmt (Arteria lusoria). Die Verengung unterhalb der Aortenklappe soll abgetragen werden und das Loch in der Herzscheidewand verschlossen werden. Dr. Akintürk hofft, dass die unterentwickelte Aorta in der Lage sein wird, den dann erhöhten Blutfluss zu verarbeiten, und auch die Aortenklappe mit dem dann höheren Druck zurechtkommt und richtig arbeitet. Wenn das der Fall ist, besteht eine gute Chance dass Juliane keine weitere OP mehr benötigt - unter der Voraussetzung, dass die Aorta dann vernünftig mitwächst. Wenn dies nicht so wäre müsste die linke Herzkammer zu stark arbeiten, was zu einer Verdickung und letztlich Versteifung des Muskelgewebes führen könnte. In diesem Fall bliebe nur noch eine Transplantation übrig.

Sollte Dr. Akintürk während der OP feststellen, dass die Aorta und ihre Klappe mit dem höheren Blutfluss nicht zurechtkommen greift Plan B. In diesem Falle wird ein Teil der Lungenschlagader mit der Aorta zusammen genäht und das Loch in der Herzscheidewand soweit in den rechten Ventrikel "verlagert" und mit einem "Flicken" vernäht, dass das Blut aus dem linken Ventrikel sowohl über die Aortenklappe und Aorta als auch über die Lungenarterie in den Körper fließt. Damit das Blut aus dem rechten Herzen in die Lunge gelangen kann, muss dazu eine zusätzliche, künstliche Herzklappe in die rechte Herzkammer eingenäht werden, über die das Blut dann in die Lunge fließen kann.

... der ganze Sachverhalt lässt sich in Worten nur schwer verdeutlichen. Ich muss später mal eine Zeichnung anfertigen ....

Die OP wird gegen 08:00Uhr starten und ca. 6-10 Stunden dauern. Ich fahre gegen 07:00Uhr nach Gießen um Juli mit Hilli zusammen in den OP zu bringen. Danach werden wir nach Hause zu Caro fahren, die für morgen schulfrei bekommen hat.

Die OP ist kompliziert und birgt ein hohes Risiko in sich. Aber wir sind zuversichtlich weil zum einen Juli eine enorme Power hat und insgesamt gute körperliche Voraussetzungen für den Eingriff mitbringt. Zum anderen wissen wir, dass unser Kind beim Team des Kinderherzzentrums in Gießen in den allerbesten Händen ist. Weiterhin ist es für uns ein enorm wichtiger Rückhalt zu wissen, dass sooooo viele liebe Verwandte, Freunde und auch Wildfremde hinter Juli stehen und in Gedanken und vor allem im Gebet für sie da sind.

Danke für alle guten Worte und Wünsche. Danke für alle Gebete. Wir sind sicher, dass unser Gott Juli über diesen Berg hilft. Wenn wir uns die Entwicklung der letzten 11 Monate ansehen können wir nur staunen und dankbar sagen:"Ja, unser Gott hat Wunder gewirkt!"

Sobald wir morgen etwas neues wissen, werden wir es hier mit euch teilen.

Mi. 17.01. 18:00Uhr
Juli und Hilli sind beide heute um 09:00Uhr in der Kinderklinik aufgenommen worden. Vor zwei Tagen ist es uns telefonisch schon angekündigt worden, dass u.U. der Herzkatheter schon heute durchgeführt werden könnte. So war es dann auch. Gegen 12:00 haben wir Juli - nachdem der erste Streß durch Blutabnahme etc. vorbei war - gemeinsam ins Katheterlabor gebracht. Die Untersuchung dauerte gut 1 1/2 Stunden. Danach hat Juli noch ein paar Stunden geschlafen, bis ihre "alte Energie" wieder zurückgekehrt ist.

Sie hat den Eingriff soweit recht gut überstanden. Prof. Schranz erläuterte uns später die Ergebnisse der Untersuchung und die möglichen operativen Varianten. Das genaue Vorgehen wird der Chirurg aber erst morgen - oder direkt perioperativ entscheiden. Prinzipiell sind die Voraussetzung ganz gut, wenn auch kompliziert. Evtl. bekommt Juli noch eine weitere, künstliche Herzklappe, über die das Blut aus der rechten Herzkammer in die Lunge gepumpt werden kann. Dies wäre nötig, wenn die eigentliche Lungenarterie mit der verkümmerten Aorta zusammen die Durchblutung des Körpers sicherstellen soll. ... Naja, bevor ich jetzt hier in mögliche Einzelheiten abdrifte warte ich mit der OP-Strategie bis diese feststeht.

Mo. 15.01.
Die 6000g Marke ist erreicht! Heute morgen brachte Juli 6020g auf die Waage. Es hat den Anschein, als wolle sie vor der OP noch einmal richtig zulegen, um auch so möglichst ideale Voraussetzungen für den Eingriff mitzubringen.

Je näher der Termin des Krankenhausaufenthaltes kommt, desto nervöser werden alle Beteiligten.

Mi. 10.01.
Wir wünschen allen Besuchern unserer kleinen Site ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr!! Wir hoffen, dass die vor uns liegenden Monate weniger Dramatik und Überraschungen für uns alle mit sich bringen!

OK, die kommenden Wochen werden sicherlich spannend sein und bleiben, aber mit Eurer Unterstützung, werden wir das alles überstehen. Vielen Dank jetzt schon dafür!

Zur Sache! Der OP Termin für Juli ist noch einmal verschoben worden. Letzter und endgültiger Stand:

  • 17.01.2007 Aufnahme in der Klinik
  • 18.01.2007 Herzkatheteruntersuchung
  • 19.01.2007 Operation

Die OP ist recht kompliziert und aufwendig, da im Grunde sechs unterschiedliche Herzfehler vorliegen. Die Chirurgen werden letztlich erst dann entscheiden können, was zu tun ist, wenn Julianes Brustkorb eröffnet, und das ganze Ausmaß der Fehlbildungen erkennbar ist.

Prof. Schranz möchte vor dem Eingriff eine erneute Herzkatheteruntersuchung durchführen, um möglichst viele Informationen vor der OP zur Verfügung zu haben.

Juli wird nach dem Eingriff noch einige Tage auf der Intensivstation bleiben müssen.

Wir sind sehr froh, dass der Eingriff in Gießen gemacht wird. Gerade gestern wurde in der Tagespresse auf eine Studie hingewiesen, die der Kinderherzchirurgie der JLU eine führende Rolle im europäischen Vergleich bescheinigt. (Den Zeitungsartikel findet ihr hier.)

Juliane ist sehr fröhlich und lebhaft. Ihre Sättigung liegt zur Zeit nachts um die 65%. Sie nimmt gut zu und ist fast nicht satt zu kriegen.

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